Idee Streifenlicht


Ein typisches Verfahren zur 3D-Vermessung mit Hilfe der Bildverarbeitung ist die Stereofotogrammetrie. Ein Objekt oder eine Szene wird mit zwei Kameras aufgenommen. Die Lage von Raumpunkten kann dann aus den Koordinaten ihrer Bildpunkte in den Bildern beider Kameras rekonstruiert werden.

Das entscheidende Problem bei dieser Methode ist das Finden der beiden Bildpunkte, die zu einem Raumpunkt gehören. Typischerweise wird zum Bildpunkt in einem Bild der korrespondierende Bildpunkt im zweiten Bild gesucht. Dieses Korrespondenzproblem ist selten für alle Punkte des Bildes zu lösen, für Raumpunkte, die sich auf homogenen Flächen befinden, ist es quasi unmöglich. (Praktisch werden meist mehr als zwei Kameras oder Ansichten verwendet).

Eine Idee, dieses Problem zu umgehen, ist es, eine Kamera durch eine Lichtquelle zu ersetzen, deren Licht Strukturen aufweist - strukturiertes Licht. Findet man diese Strukturen im Bild wieder, hat man das Korrespondenzproblem gelöst. Eine typische, aber nicht die einzige Form der Anwendung ist das Streifenlicht-Verfahren. Dabei werden senkrechte oder waagerechte Streifen projiziert. Im Bild der Kamera, die daneben, darüber oder darunter positioniert ist, sind diese mehr oder weniger verschoben, je nachdem wie weit der abgebildete Raumpunkt entfernt ist.

Streifenlicht

Streifenlicht

Statt des Korrespondenz-Problems ist hier die erste wesentliche Aufgabe, den projizierten Streifen im Bild wiederzuerkennen. Man verwendet Folgen von Streifenbildern und "kodiert" jeden Streifen, indem er in jedem Bild jeweils hell oder dunkel geschaltet wird. Man kann nun anhand der Hell-Dunkel-Abfolge für jeden Punkt des Bildes entscheiden, in welchem Streifen des Musters er liegt.